Es zeigt sich eine Tendenz, dass das Human Resources Management in den nächsten Jahren einen Wandel erlebt und neu definiert werden muss. Personalfachleute managen mittlerweile mehr Beziehungen als Ressourcen. Die Frage, ob der gewohnte Begriff Human Resources Management ausgedient hat und Human Relations Management den Arbeitsalltag treffender beschreibt, ist berechtigt.

Abseits dieser Debatte steht nicht zur Diskussion, dass sowohl Beziehungs- als auch Ressourcenmanagement überdurchschnittlich hohe soziale Fähigkeiten fordern. Damit einher geht die Frage, mit der sich Diagnostiker wahrscheinlich schon oft auseinandergesetzt haben: Wie können soziale Fähigkeiten präzise erfasst, gemessen und entwickelt werden? Laut einer Aussage des Assessmentexperten Dr. Hubert Annen (2010) eignet sich wohl ein Assessment Center wie kein anderes Verfahren, um soziales Verhalten derart gezielt und systematisch zu erfassen und zu messen.

Soziale Kompetenzen (in Auswahlassessments bezogen auf die zu besetzende Stelle) vorab klar zu definieren und in mehreren konkreten Arbeitssimulationen zu erheben, bildet die Grundlage für qualitativ einwandfreie Diagnostik sozialer Fähigkeiten. Team- oder Kooperationsfähigkeit weisen beispielsweise einen deutlichen Verhaltensbezug auf. Die Sinnhaftigkeit der Messung über konkrete Übungen bzw. Simulationen liegt deshalb auf der Hand. Um auch grundlegende Persönlichkeitsmerkmale des Konstruktes zu erfassen, bietet sich die Kombination mit validen psychologischen Testverfahren an.

Der multimethodische Ansatz ermöglicht, soziale Kompetenzen mit Assessment Centern gezielt zu erfassen und so den wirtschaftlichen Erfolg von Organisationen innerhalb der Personalauswahl massgeblich zu beeinflussen.

Annen, H. & Ebert, J. (2010). Assessment Center – Mehr Sicherheit im Karrieretest. Zürich: Orell Fuessli Verlag.
(aktuell nicht verfügbar)

 

0 Comment