Nervosität im Bewerbungsprozess

Assessment-training.ch arbeitet seit Jahren erfolgreich mit Schauspielerinnen zusammen. Sie fordern unsere Kunden rhetorisch wie auch emotional heraus und machen sie fit für Assessment Center, Bewerbungsgespräche sowie Konfliktsituationen. In der Blogreihe „Schweissperlen“ plaudern sie aus dem Nähkästchen und verraten ihre Erfolgsrezepte gegen Lampenfieber, Nervosität und Anspannung.

#Schweissperle 3: Lippenbremse

Nach der Schweissperle zum Thema Peinlichkeiten erzählt Frau Matt von konkreten, einfach umzusetzenden Übungen, die schnelle Erleichterung vor wichtigen Gesprächen, Präsentationen oder Auftritten versprechen.

Frau Matt, klären Sie uns auf: Was ist eine Lippenbremse?

„Das ist eine ganz einfache Übung. Die Lippen werden leicht angespannt. Stellen Sie sich vor, Sie atmen durch einen kleinen Schlitz zwischen den Lippen oder durch ein kleines Loch aus. Die Lippen bremsen sozusagen die austretende Luft. Durch die Nase einatmen, durch die Luftbremse ausatmen, durch die Nase einatmen, durch die Luftbremse ausatmen…“

Klingt witzig. Warum hilft das?

„Durch die Lippenbremse nimmt das Ausatmen mehr Zeit in Anspruch. Längeres Ausatmen hat eine beruhigende Wirkung. Die Übung hat einen weiteren Vorteil: Sie ist einfach. Je komplizierter die Übung, desto mehr muss man sie im Vorfeld üben, um Wirkung zu erzielen. Einfache Übungen beherrschen wir auch in Stresssituationen noch.“

Funktioniert diese Übung denn bei allen Menschen?

„Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht. Nichtsdestotrotz plädiere ich dafür, Übungen nicht wahllos zu übernehmen, sondern zu entscheiden, welche Übungen zu einem passen. Für eine Person, die sich schwer in mentale Szenarien hineinversetzen kann, sind mentale Entspannungsmethoden nicht empfehlenswert. Hier kann es sinnvoller sein, die entspannende Wirkung über den Körper zu erzielen.“

Gibt es weitere Methoden, die Sie empfehlen können?

„Bei vielen Menschen erstarrt die Mimik in Situationen der Anspannung. Sowohl für die Ausstrahlung, die Wirkung als auch für die allgemeine Befindlichkeit kann es hilfreich sein, die Gesichtsmuskulatur zu lockern. Sie merken wahrscheinlich, worauf ich hinaus will. Grimassen schneiden. Es kann Gold wert sein, wenn man sich vor schwierigen Gesprächen kurz an einen unbeobachteten Ort zurückzieht und das Gesicht in alle Richtungen dehnt und verzerrt. Ich finde es wohltuend und es hilft mir, mich zu entspannen.“

Sibylle Matt Robert ist Schauspielerin und  leitet das Ressort Kommunikationstraining an der Berner Fachhochschule.  

 

 

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