Souverän, kompetent und überzeugend aufgetreten, dabei noch sympathisch und authentisch gewirkt und mit Kompetenz brilliert. So oder so ähnlich würde man sich sein persönliches Resümee nach einem Auftritt wünschen. Leider ist dies für die meisten von uns nicht die Realität. Sei es im Rahmen eines Vorstellungsgespräches oder einer Projektpräsentation, das oben beschriebene Szenario entspricht meist nicht unserer Wahrnehmung hinsichtlich der eigenen Leistung.

Tipp: Haben Sie schon mal jemanden gefragt, wie Sie wirken? Leider sind wir mit (ehrlichen) Rückmeldungen eher zurückhaltend. Wenn wir mehr über unsere Wirkung erfahren wollen, müssen wir dies aktiv erfragen. Der erste Schritt, um einem überzeugenden Auftritt näher zu kommen.

Akustische Visitenkarte

Wer aufgrund schlechter Erfahrungen für sich die Entscheidung trifft, sich vor Präsentationen zu drücken oder sich nur dann „zu zeigen“, wenn es unbedingt notwendig ist, schiebt der eigenen Karriere einen Riegel vor. In der heutigen Arbeitswelt ist es essentiell geworden, sich und sein Anliegen überzeugend präsentieren zu können. Nur so wird man sichtbar.

Tipp: Machen Sie vor Auftritten oder Netzwerkanlässen die Handykamera oder den Spiegel zu Ihrem besten Freund. Proben Sie Ihren Auftritt solange, bis Ihre akustische Visitenkarte mit allen Facetten überzeugt und begeistert! Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, viele gute Redner haben so angefangen.

Wie wirken Sie?

Der Mensch kann «nicht nicht kommunizieren». So treffend hat es Paul Watzlawik, Kommunikationswissenschaftler und Soziologe, bereits 1969 formuliert. Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass Kommunikation schon dann stattfindet, wenn das erste Wort noch gar nicht gefallen ist. Satte 93 % der Wirkung entfallen auf paraverbale (38 %) und nonverbale Elemente (55 %).

Tipp: Analysieren Sie Ihre Körpersprache. Frauen tendieren zum Beispiel häufig dazu, den Kopf schräg zu halten, wenn Sie sich im Gespräch befinden. Dieses Verhalten kann je nach Gesprächssituation „unterwürfig“ wirken.

Kommunikationsarten:

  • verbale Kommunikation: Inhalt, Aufbau, Satzbau, Wortwahl
  • paraverbale Kommunikation: Stimme, Tonfall, Lautstärke, Tempo
  • nonverbale Kommunikation: Körpersprache, Haltung, Mimik, Gestik, Blick, Kleidung


Positionieren – wie geht das?

Der Inhalt unserer Mitteilung trägt lediglich mit 7% zu unserer Wirkung bei. Dies soll jedoch nicht als eine Aufforderung verstanden werden, den Inhalt zukünftig zu vernachlässigen. Trotzdem ist es vielen Menschen nicht bewusst, dass die eigene Positionierung selten über die plumpe Darstellung des eigenen Wissens gelingt, sondern über äusserst menschliche Verhaltensweisen.

Tipp: Sich zu positionieren bedeutet nicht, mit Fachausdrücken um sich zu werfen, sondern andere Menschen zu begeistern, diese emotional „mitzunehmen“. Versuchen Sie doch einmal, Ihre Erfolge in Verbindung mit den Emotionen zu kommunizieren, welche diese bei Ihnen auslösen. Ein „Ich freue mich gerade sehr, weil ich das Projekt die letzten Tage vorantreiben konnte“ oder „Ich bin wirklich glücklich, den Kunden gewonnen zu haben“ trägt in der Regel mehr zur Positionierung bei als Buzzword-Bingo zu spielen.

Literatur:

Mehrabian, A. & Ferris, S. (1967). Inference of Attitudes from Nonverbal Communication in Two Channels. Journal of Consulting and Clinical Psychology, 31 (3), 248–252.

Watzlawick,P., Beavin, J. & Jackson, D. (1969). „Man kann nicht nicht kommunizieren.“ Menschliche Kommunikation. Huber: Bern.

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